Hormone sind chemische Botenstoffe, die von spezialisierten Zellen (Endokrine Drüsen) produziert und ins Blut abgegeben werden. Sie reisen zu entfernten Zielorganen und beeinflussen dort Zellfunktionen, Stoffwechselprozesse sowie Verhalten.
Hauptklassen
Peptidhormone – aus Aminosäureketten, z. B. Insulin, Wachstumshormon.
Steroid-Hormone – lipidbasierte Moleküle, wie Östrogen, Testosteron und Cortisol.
Aminosäurederivate – zum Beispiel Adrenalin und Schilddrüsenhormone.
Wirkmechanismen
Rezeptorbindung: Hormone binden an spezifische Rezeptoren auf Zellmembranen oder im Zellkern.
Signaltransduktion: Aktivierung von Enzymen, Ionenkanälen oder Genexpression.
Feedback-Regulation: Negative Rückkopplung verhindert Überproduktion (z. B. Cortisol senkt ACTH).
Lebensstil-Interventionen: Ernährung, Bewegung und Stressmanagement.
Hormone steuern die meisten physiologischen Prozesse des Körpers. Durch gezielte Diagnostik und Therapie lassen sich viele hormonbedingte Störungen erfolgreich behandeln. Hormone sind chemische Botenstoffe, die von spezialisierten Zellen produziert und ins Blut abgegeben werden, um entfernte Zielzellen zu beeinflussen. Sie steuern eine Vielzahl physiologischer Prozesse wie Wachstum, Stoffwechsel, Fortpflanzung und Immunantwort. Der Begriff „Hormon" leitet sich vom griechischen Wort für „Körper" ab, da Hormone ursprünglich als Körperflüssigkeiten verstanden wurden.
Produktion und Freisetzung
Die meisten Hormone werden von endokrinen Drüsen gebildet: Hypophyse, Schilddrüse, Nebenschilddrüse, Nebenniere, Bauchspeicheldrüse (Insulin), Eierstöcke, Hoden und andere. Jede Drüse hat spezifische Zellen, die je nach Bedarf ein bestimmtes Hormon synthetisieren. Die Freisetzung erfolgt oft in Reaktion auf Signale aus dem Nervensystem oder durch Rückkopplungsmechanismen, bei denen bereits vorhandene Hormone ihre eigene Produktion regulieren.
Wirkmechanismus
Hormone wirken über spezifische Rezeptoren an Zielzellen. Es gibt zwei Haupttypen von Rezeptoren:
Membranrezeptoren – Diese befinden sich auf der Zelloberfläche und aktivieren sekundäre Botenstoffe (z. B. cAMP, Ca²⁺) in der Zelle.
Intrazelluläre Rezeptoren – Sie liegen im Cytoplasma oder Kern und wirken direkt als Transkriptionsfaktoren, um die Genexpression zu modulieren.
Nach Bindung an den Rezeptor wird ein Signaltransduktionsweg ausgelöst, der letztlich Zellveränderungen wie Zellteilung, Stoffwechselanpassung oder Proteinproduktion bewirkt.
Klassifikation
Hormone lassen sich in vier Hauptklassen unterteilen:
Peptidhormone (z. B. Insulin, Wachstumshormon) – wasserlöslich und oft mit hoher Immunogenität.
Steroid Hormone (z. B. Testosteron, Östrogen, Cortisol) – lipophil und können Zellmembranen passieren.
Aminosäurederivate (z. B. Thyroxin, Adrenalin) – klein, oft mit kurzen Wirkungszeiten.
Polyphosphat-Hormone (z. B. Parathormon) – besitzen einzigartige Strukturen und Funktionen.
Beispiele wichtiger Hormone
Insulin
Quelle: β-Zellen der Bauchspeicheldrüse
Funktion: Senkt Blutzucker, fördert Glykolyse und Glykogensynthese
Erkrankung: Diabetes mellitus Typ 1 (Autoimmun), Typ 2 (Insulinresistenz)
Hormone werden häufig mittels Bluttests gemessen. Moderne Verfahren nutzen Hochleistungschromatographie oder Massenspektrometrie für präzise Quantifizierung. Bei Hormonstörungen kommen gezielte Therapien an: Substitution mit synthetischen Hormonen, Blockade von Rezeptoren (z. B. Tamoxifen bei Östrogenabhängiger Brustkrebs), oder chirurgische Entfernung überproduzierender Drüsen.
Fazit
Hormone sind unverzichtbare Signalmoleküle, die das Gleichgewicht des Körpers steuern. Ihr komplexes Netzwerk aus Produktion, Freisetzung und Wirkmechanismus ermöglicht präzise Anpassungen an innere und äußere Veränderungen. Das Verständnis ihrer Biochemie ist grundlegend für moderne Medizin, insbesondere in Endokrinologie, Onkologie und Reproduktionsmedizin.